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Vom Zeitalter der Dunkelheit...

...berichten nur wenige der alten Folianten in den Bibliotheken von Magincia. So ist es, das viele der Ereignisse, von denen ich hier berichte, auf Mythen und Legenden basieren. Doch wer weiss schon, wieviel Wahrheit in diesen alten Erzählungen zu finden ist...


Das Zeitalter der Dunkelheit und die Triade des Bösen

"Meine Ankunft im Lande Sosaria ereignete sich vor vielen Generationen. Schon vor langer Zeit konnte ich die Rätsel der Mondtore entschlüsseln, die mich aus meiner fernen Heimat hierher brachten, genau wie sie Dich nun hierher gebracht haben. Wie Du nur zu gut weisst, gehören wir, die wir durch die Mondtore nach Britannia kamen, nicht in diese Welt. Ich vermute, das wir vollkommen unberührt von den Auswirkungen der Zeit in diesem Lande sind. Doch denke immer daran: Obwohl wir scheinbar nicht altern, sind wir dennoch sterblich.
Vor nicht allzulanger Zeit brachte mir meine Wertschätzung der Ordnung und des Friedens den Titel Lord British, Regent über den Stadtstaat Britian und schliesslich nannte man mich König von Britannia. Unter meiner Führung erlangten das Land und seine Bewohner ungekannten Wohlstand und es wuchs und gedieh. Jedoch nicht ohne sich ständiger Herausforderungen der Kräfte des Bösen entgegengesetzt zu sehen"

- Lord British, in einem Brief an den Fremden aus einer anderen Welt


Seit jeher existieren auf Sosaria die sogenannten Mondtore, schimmernde Portale, die je nach Konstellation der beiden Trabanten Trammel und Felucca verschiedene Orte der Welt miteinander verbinden und bei seltenen Mondstellungen sogar Brücken zu fremden Welten öffnen. Wer diese Mondtore erbaut hat, und wann sie erbaut wurden, das wissen unsere Gelehrten bis heute nicht.
Und so geschah es, das eines Tages ein Fremder von einer anderen Welt durch eines der Mondtore den Boden Sosarias betrat. Er traf auf einen Einheimischen, einen Waldläufer namens Shamino, welcher ihn British nannte, nach dem Ort den er als seine Herkunft angab.
British erwies sich als ein hingebungsvoller Kämpfer für das Gute, und schon bald machte er es sich zur Aufgabe, Frieden und Ordnung in das von Kriegen und Intrigen zerüttete Sosaria zu bringen.
Viele schlossen sich ihm an, und schon bald gründeten er und sein Gefolge den Stadtstaat Britian.

Doch zur selben Zeit begann die Schreckensherrschaft eines Zauberers...

Mondain

Mondain, ein Mensch durch und durch von bösem und hinterhältigem Charakter, war der zweite Sohn des Erzmagiers Wolfgang, dem Herrn des Landes Akalabeth. Im Alter von 15 Jahren erschlug Mondain seinen Vater und Lehrmeister, um an die Macht der Unsterblichkeit zu gelangen. Durch finstere Rituale verwandelte er den Rubin seines Vaters in den Edelstein der Unsterblichkeit. Bei dieser Umwandlung nahm der Stein ein Abbild ganz Sosarias in sich auf, das alles enthielt, bis auf den Zauberer Mondain selbst. Von nun an war Mondain unsterblich und unverwundbar, da er nicht mehr Teil der Welt war, sondern unerreichbar ausserhalb dieser stand.
Nun beschwor er Heerscharen des Bösen, die aus den tiefsten Löchern und dunkelsten Verliesen hervorgekrochen kamen und Angst und Schrecken über Sosaria brachten.
Durch seine teuflischen Experimente erschuf Mondain immer abstrusere Kreaturen, die er gegen die Bevölkerung Sosarias schickte. Zu seinen Kreationen zählen unter anderem die Orks und Goblins, die Echsenmenschen oder auch die Rattenmenschen.
Niemand war in der Lage, sich Mondain entgegenzustellen, oder ihn gar aufzuhalten. Die einzelnen Stadtstaaten der Menschen schoben sich gegenseitig die Schuld für Mondains Machtergreifung zu, und ihre Streitereien machten es unmöglich, einen gemeinsamen Plan zum Sturz des Zauberers zu schmieden.
Die Elfen verteidigten sich tapfer gegen die Horden der Finsternis, die in ihre Wälder einfielen, und ihre Magier setzten alles daran, die Schwachstellen Mondains zu erforschen, jedoch erfolglos.

So sollte Mondains Tyrannei eintausend Jahre lang andauern.
Während dieser Zeit lernte er die Hexe Minax kennen, die seine Gespielin und Schülerin werden sollte.

Lord British gelang es schliesslich mit Hilfe der Mondtore einen Mann von einer fremden Welt nach Sosaria zu holen, von dem er wusste, dass das Schicksal ihn für die Vernichtung Mondains bestimmt hatte.
Der Fremden reiste mit Hilfe heute unbekannter Magie tausend Jahre in die Vergangenheit zurück, und stellte Mondain zu dem Zeitpunkt, an dem er das Ritual zur Umwandlung des Rubins gerade vollendet hatte.
In einem Zweikampf besiegte der Fremde den Zauberer und zerschmetterte anschliessend den Edelstein der Unsterblichkeit, welcher in tausende kleiner Scherben zerbarst.
In jeder dieser Scherben befand sich nun ein identisches Abbild Sosarias, und die Legende besagt, dass die Welt auf der wir leben nur eine dieser vielen Weltenscherben ist, die alle im Laufe der Jahre, die dem zerbersten des Edelsteines folgten, ihre völlig eigene Geschichte und ihre eigene Gestalt entwickelten.

Minax

Doch die Zeit des Friedens in unserem Sosaria sollte nicht lange währen.
Schon wenig Jahre nach Mondains Vernichtung verdichteten sich die Anzeichen, das erneut eine böse Macht ihren Fäden spinnt. Mondains Geschöpfe wurden wieder im Land gesehen, und die Bewohner Sosarias fürchteten, das der Zauberer zurückgekehrt sei.
Doch es war nicht der Zauberer selbst, der die Kreaturen nun befehligte, sondern seine Gefährtin Minax. Minax hatte als Mondains Schülerin große magische Kraft erlangt und finsteres Wissen angesammelt. In den Jahren nach seinem Tod hatte sie Mondains Experimente im verborgenen weitergeführt, und schließlich gelangte sie in den Besitz von Kräften, welche die ihres Meisters sogar überragten.
So brachte sie immer mehr und immer stärkere Kreaturen unter ihre Kontrolle und lies diese gegen die sosarischen Städte anrennen.
Während dieser Zeit tauchte plötzlich im Norden des Kontinents ein Volk kleinwüchsiger, menschenähnlicher Wesen auf. Mit unglaublicher Verbissenheit erbauten sie trotz ständiger Angriffe von Minax' Horden innerhalb kürzester Zeit eine befestigte Stadt, die sie Minoc nannten. Sie selbst nannten sich "Zwerge". Die Zwerge verteidigten ihre Stadt, als wäre sie das Letzte, was sie besäßen. Man hielt dieses kleinwüchsige Volk zunächst nur für eine neue Kreation der Hexe. Als man jedoch sah, das sich die Zwerge auf die Seite des Guten schlugen, und ebenso gegen die Geschöpfe des Bösen kämpften, verbrüderte man sich schnell mit diesen äusserst robusten, sturen und verbissen kämpfenden Wesen.

Der Krieg gegen Minax erschien verloren, als Lord British in einem letzten, verzweifelten Versuch der Rettung Sosarias, zum zweiten Mal den Fremden um Hilfe bat, der damals schon Mondain schlug.
Lord British's Hilferuf wurde beantwortet, und nach schier endlosen Schlachten gegen Minax' Kreaturen gelang es dem Fremden schliesslich, die Hexe zum Kampf zu stellen. Nach einer viele Tage andauernden Schlacht in Minax Turm, brachte er sie bis ans Ende ihrer Kräfte. Doch Minax wusste von ihrer bevorstehenden Niederlage, und sprach einen letzten Zauber aus, der ein schwarzes Mondtor erschuf. Durch dieses flüchtete sie. Die Hexe wurde nie wieder gesehen und mit ihr verschwanden auch die Heerscharen der Finsternis.
Als man den nun verlassenen Turm durchsuchte, stieß man auf ihr Tagebuch. In diesem las man von der Existenz einer Kreatur - halb Lebewesen, halb Maschine - namens Exodus, dem gemeinsamen "Sohn" von Minax und Mondain.

Exodus

Es folgten einige Jahre des Friedens. Die Wunden, die das Land von den eisernen Klauen der Hexe davon trug, verheilten. Doch immernoch lag eine bedrückende Atmosphäre über Sosaria. Die Hellseher prophezeiten eine neue, dritte Invasion des Bösen.

Etwa zwanzig Jahre nach Minax' Niederlage, erhob sich durch einen Vulkanausbruch in Mitten des Großen Ozeanes die Insel des Feuers. Eine gigantische Seeschlange bewachte diese Insel und vernichtete alle Schiffe, die sich ihr näherten.
Shamino, Lord British's treuestem Gefolgsmann, gelang es schliesslich, unbehelligt an der Seeschlange vorbei zu segeln.
Er betrat die Insel und fand dort eine in den Berg geschlagene, unterirdische Festung vor, die er "Schloss Tod" taufte. Später nannte man diesen Ort auch "Hythloth". Shamino drang mit seinem Gefolge in das Verlies ein, um es zu kartographieren. Was er und seine Leute dort unten sahen, versetze sie in Angst und Schrecken, und es brauchte lange Zeit, bis sie ihren Verstand wiedererlangten.
Erneut wurden überall im Land Mondains dunkle Kreaturen gesichtet, und schliesslich fand man vor der Küste Britians ein Handelsschiff, dessen gesamte Besatzung von unbekannten Mächten auf grausamste Weise getötet wurde. An Deck dieses Schiffes stand mit Blut der Name "Exodus" geschrieben.
Und so kündigte sich die dritte Welle des Bösen an.

Mondain erschuf zu seinen Lebzeiten ein prächtiges Schloss für seinen "Sohn", das sich in der ätherischen Leere, ausserhalb von Sosaria befand.
Dort reifte Exodus heran, um nun, am Höhepunkt seiner magischen Fähigkeiten angelangt, Einfluss auf Sosaria zu nehmen.

Durch die Vorzeichen alamiert, rief Lord British erneut nach dem Fremden, der Sosaria bereits zweimal aus den Klauen des Bösen befreien konnte.
Zusammen mit dem wieder genesenen Shamino, dem Waldelfen Aiy K'bar, und dem Zwerg Tharon Eisenbieger, gelang es dem Fremden schliesslich, mit Hilfe der Magie der Wisp, Exodus' Schloss zu erreichen.
In einem monumentalen Endkampf wurde Exodus getötet und das Böse entgültig vernichtet. Die Erschütterungen im Äther, die auf Exodus' Tod folgten, lösten gigantische Naturkatastrophen auf ganz Sosaria aus. Landstriche versanken im Meer und Berge erhoben sich. Als die Welt wieder zur Ruhe kam, vereinigten sich die Überlebenden unter Lord British's Führung, und stellten eine Armee auf, um die letzten, noch existierenden Kreaturen Mondains entgültig zu vernichten.
Die meissten der Dienern der Triade flüchteten sofort zurück in die tiefen Höhlen und Verliese, aus denen sie gekommen waren. Wenige andere stellten sich den Armeen des Guten zum Kampf. Da es jedoch niemanden mehr gab, der sie befehligte und ihnen magische Kraft verlieh, wurden auch diese schnell zurückgedrängt. Sie zogen sich bald in einen Talkessel zurück, den sie jedoch aufgrund der landschaftlichen Begebenheiten leicht verteidigen konnten.
Lord British sah, dass es mit jedem Tag, den seine Armee mit der Belagerung dieses Tales verbrachten, viele Tote auf Seiten seiner Soldaten gab, und ein Sieg über Mondains Geschöpfe erschien ohne sehr große Verluste nicht möglich. So befahl er seinen Zauberern, ihre Kräfte zu vereinen und ein magisches Feld zu erschaffen, das dieses Tal für alle Zeiten vom Rest Britannias isolieren sollte. Keine der Kreaturen des Bösen, die sich in diesem Tal festgesetzt hatten, sollte jemals wieder nach draussen dringen können.
Und so geschah es, das eine magische Barriere um den Talkessel gewoben wurde, den man von nun an "Astoroth - Tal des Chaos" nannte.
Die Schlacht gegen das Böse schien geschlagen, wenn man es auch nicht völlig vernichten, sondern nur verbannen konnte.Sosaria sollte nun aufblühen und für viele Jahrhunderte in Frieden und Wohlstand leben.

Was nun folgte, war das Zeitalter der Erleuchtung
Die Welt Sosaria...
... von der Urzeit Sosarias
Vom Zeitalter der Dunkelheit...
Die Triade des Bösen
Zeitalter der Erleuchtung
Gründung Britannias
Das Ende der alten Welt
Die Schlacht gegen Minax
Vom Zeitalter der Stille
Der Komet
Vom Umzug der Zwerge in die neue Stadt
Wiederentdeckung Khazad Gathals
Vom Zeitalter der Götter
Myrrdin und Der Eine
Kalender
Die Zeitrechnung
Einleitung
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